Das wollen wir erreichenDrei wesentliche Ziele der Jugendpastoral

In enger Zusammenarbeit versuchen die Abteilung Jugendseelsorge und die Katholischen Jugendagenturen mit immer wieder neuen Projekten und Maßnahmen, auf die konkrete Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen einzugehen.

 

Dazu fördert die Jugendpastoral u.a. den Ausbau von qualifizierten und qualifizierenden Fortbildungsangeboten für ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den einzelnen Regionen und Seelsorgebereichen.

 

Begleitet von dem Wunsch, die gesamte Bandbreite der Jugendpastoral auch in Zukunft beizubehalten, wollen wir uns in den kommenden Jahren auf drei wesentliche Ziele konzentrieren:

 

1 - Neuausrichtung der Jugendpastoral im Seelsorgebereich

Wir wollen erreichen, dass die in der Jugendpastoral im Seelsorgebereich Tätigen ihren Blick auf alle jungen Menschen richten und aus der Perspektive des Evangeliums Verantwortung für eine Jugendpastoral übernehmen, die auf die Vielfalt der Lebenssituation ausgerichtet ist.


Das können aber nicht nur einige wenige, hauptberuflich Verantwortliche leisten. In allen Bereichen des gemeindlichen Lebens wird es zukünftig erforderlich sein, dass Gemeindemitglieder mehr Verantwortung für die Weitergabe des Glaubens und die Dienste der Gemeinde übernehmen.

 

2 - Profilierung der Jugendpastoral in Schule

Seit vielen Jahren prägt die kirchliche Jugendhilfe die Landschaft der Offenen Ganztagsschule maßgeblich mit. Aber wir stellen fest, dass die Qualität der Angebote, die derzeit durch die politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen maßgeblich beeinflusst wird, gefährdet ist. Es fehlen landesweite Qualitätsstandards sowie verlässliche gesetzliche Regelungen für die Finanz- und Personalausstattung. Es stellt sich die Frage, wie unter diesen Bedingungen ein Angebot gestaltet und gewährleistet werden kann, dass sich an jugendpastoralen Qualitätsvorstellungen orientiert. Ein solches Angebot sollte sich auszeichnen durch ein eigenständiges Bildungsverständnis aus der Tradition der Jugendhilfe heraus: durch Förderung der Individualität des Einzelnen, durch Anteilnahme und durch Freiräume für junge Menschen sowie durch eine Wertorientierung als Teil des Handelns von Kirche an jungen Menschen.

 

3 - Jugendpastoral von den Armen her denken

Trotz einer scheinbar wirtschaftlich stabilen Lage hat die Armut in Deutschland in den vergangenen Jahren beständig zugenommen. Armut und ihre Folgen betreffen insbesondere junge Menschen aufgrund fehlender Ausbildung, gesundheitlicher Beeinträchtigung und des Ausschlusses aus Bildung und Kultur, sozialen Vollzügen und gesellschaftlicher Teilhabe. Nicht zuletzt die erfrischenden Denkanstöße von Papst Franziskus (Evangelii nuntiandi) führen uns nochmal neu den Anspruch des Evangeliums vor Augen: Gott will das Heil aller Menschen!

 

Mit dem Blick auf die Lebenswirklichkeit vieler junger Menschen werden wir uns verstärkt mit der Frage befassen, wie wir uns materiell benachteiligten jungen Menschen zuwenden, ihnen einen Zugang zu den Angeboten und Einrichtungen der Jugendpastoral ermöglichen und sie zur Mitwirkung einladen können.