Nimm dein Herz in die Hand

Unter diesem Leitgedanken waren 200 Jugendliche und junge Erwachsene in Köln zusammengekommen, um Weltjugendtags-Atmosphäre zu schnuppern!

 

Die Barmherzigkeit mit ihren "geistigen und leiblichen Werken“ war zentrales Thema, schließlich steht der kommende Weltjugendtag unter dem Motto "Selig die Barmherzigen". Was nicht unbedingt modern und cool klingt, ist eigentlich einfach zu übersetzen: Herausfinden, was es z.B. heißt Traurige zu trösten, Fremde aufzunehmen, Gefangene zu besuchen, Tote zu bestatten, Hungernde zu speisen oder Lästige zu ertragen "Es geht schlicht und ergreifend um Mitmenschlichkeit, Freundlichkeit und Liebe, zu der Gott uns befähigt und die durch uns Christen in dieser Welt besonders aufleuchten sollte" erklärt Diözesanjugendseelsorger Mike Kolb in seiner Predigt bei der Abschlussmesse in Sankt Kunibert. Und nimmt damit Bezug auf die "Logik der Barmherzigkeit", von der Papst Franziskus spricht. Ein sperriger Begriff für eine Haltung, auf die es letztendlich ankommt: sein Leben lang lernen, mit anderen Augen zu sehen. Augen, die vom Herzen her schauen. 

 

Die Workshops beim Diözesanen Jugendtag boten reichlich Gelegenheit, die barmherzigen Werke zu "üben". Drei Beispiele:

 

Dicht und intensiv die Begegnung mit Gefängnisseelsorger Günter Berkenbrink von der JVA Wuppertal. "Ich bin allein deswegen schon ein begehrter Gesprächspartner, weil ich als einziger nicht weitergeben muss, was die Gefangenen mir anvertrauen." Wenige Stunden oder Tage ohne Kontakt zur Außenwelt sei für die meisten Menschen unvorstellbar. Über Monate und Jahre hinweg ist das für viele Knackis die bittere Realität.

 

Geradezu leicht dagegen das Thema "Tote bestatten". "Dieser Sarg sieht ja aus wie 'ne Raumkapsel im Weltall" stellen die Jugendlichen fest, die bei Christoph Kuckelkorn zu Besuch sind. Er kommt in einen regen Austausch mit ihnen über Bestattungsriten und -wünsche, das Herrichten von Verstorbenen für eine Aufbahrung und den Blick aufs Leben angesichts des bevorstehenden Todes. Dass sich mit dem Tod zu beschäftigen keineswegs im Widerspruch steht zum lustig und gesellig sein, konnte Kuckelkorn überzeugend vermitteln. Der Bestatter ist auch als Leiter des Rosenmontagszuges eine Gallionsfigur des Kölner Karnevals.

 

 

"Sing aus vollem Herzen"  heißt nicht nur die Lippen zu bewegen. "Wenn das Herz mitsingt, dann siehst und spürst du das mit jeder Faser deines Körpers." Wer die Sängerin Marie Enganemben erlebt, glaubt das sofort. Wenn sie vorsingt oder -tanzt, kann man gar nicht anders als sofort mit zu grooven. Die Teilnehmer beim Gospelworkshop konnten so die Freude am Glauben und an ein herzliches Miteinander in der Abschlussmesse in Sankt Kunibert weiterschenken. 

 

Hier gibt es die ersten Bilder und Filme, in den nächsten Tagen wird noch einiges dazu kommen!