Page 13 - time_out_2014-2015

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Aus dem Matthäusevangelium
Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig, die Trauernden; den sie
werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die
hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig, die Barmherzigen; denn
sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frie-
den stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt
werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und ver-
folgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn imHimmel wird groß
sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt. (MT 5,3-12)
„Gratuliere, du bist auf dem Weg zum wahren Glück, …!“ so könnten wir die Worte Jesu am Beginn der Berg-
predigt heute übersetzen. „Selig“ (griechisch makarioi) bedeutet glücklich, frei von Sorge und Leid. Allerdings
beglückwünscht Jesus nicht diejenigen, die reich, schön, erfolgreich, intelligent, kommunikativ und mächtig
sind, sondern - ganz im Gegenteil: er preist alle, denen andere Werte wichtig sind, alle, die schwere Wege
gehen, die verloren haben, die belächelt und ausgegrenzt werden, die ihr Vertrauen auf Gott setzen. Ihnen wird
das andere Glück zugesprochen; das von Gott kommt, das Glück, mit dem der Himmel auf Erden Wirklichkeit
werden kann, das ewige Glück – auch wenn es paradox klingen mag.
Was aber ist Glück? Kann man Glück »haben«? Ist jeder seines Glückes Schmied? Wo ist die Grenze des Glücks,
wo fängt Unglück an? Die Seligpreisungen laden uns zu einem Perspektivwechsel ein. Hinter ihnen steht die
Frage Jesu an dich: „Was bedeutet für dich Glück? Wann bist du selig, bist du innerlich richtig glücklich und frei?
Und welche Konsequenzen hat mein Zuspruch für dein Leben, deinen Alltag?“.
Der französische Bibelwissenschaftler André Chouraqui übersetzt „selig“ mit „in Bewegung sein“, einem
aktiven Handeln, „auf Gott hin gehen“. In den kommenden Tagen kannst du dich mit den einzelnen
Seligpreisungen näher beschäftigen und – im Gespräch mit Jesus, im Unterwegs sein mit IHM- entdecken,
was seine Worte dir sagen.