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Landespolitische Forderungen zur Integration Benachteiligter
Sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen benöti
gen in ihrer schulischen, beruflichen und sozialen Integration ein erhöhtes Maß
an Unterstützung. Im Vorfeld der Landtagswahl NRW gelang es, gemeinsam
mit der Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit und den
Trägerverbünden der anderen NRW-Diözesen, miteinander landespolitische
Forderungen zu entwickeln. Hier setzt sich die DiAG für einen bedarfsgerech
ten Ausbau der Jugendsozialarbeit in Nordrhein-Westfalen ein.
Reform des Kinder- und Jugendhilfegesetzes
Mit einer umfassenden Reform des Kinder- und Jugendhilfegesetztes (KJHG)
will das Bundesministerium Für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die
volle Inklusion in allen Feldern der Kinder- und Jugendhilfe erreichen.
Allerdings gehen entsprechende Entwürfe zu Lasten aller Handlungsfelder.
So sollte die Jugendsozialarbeit, wie sie das KJHG beschreibt (§13 SGB VIII),
auf die sozialpädagogischen Hilfen für die schulische und berufliche Ausbil
dung, Eingliederung in die Arbeitswelt und soziale Integration reduziert werden.
Das sozialpädagogisch begleitete Jugendwohnen sollte in die erzieherischen
Hilfen überführt, die Jugendberufshilfe Aufgabe des Jobcenters werden.
Als Abteilung Jugendseelsorge unterstützen wir die Mitarbeitenden und Träger in den Einrichtungen der
Jugendsozialarbeit: mit finanziellen Mitteln, durch Fortbildungen und Fachtage oder auch in der Geschäfts
führung der Diözesanarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit (DiAG). Im Rahmen der politischen Interessen
vertretung stand die Integration Benachteiligter und die Reform des Kinder- und Jugendhilfegesetzes im
Mittelpunkt.
SOZIALARBEIT
In einem Schreiben an die zuständige Bundesministerin sowie die Bundes
tagsabgeordneten kritisiert die DiAG deutlich das Verfahren des Gesetzes
entwurfes. Wochen- und monatelang würde im Geheimen an neuen
Entwürfen gearbeitet, die betroffenen Träger sollten dann aber innerhalb
von vier Werktagen eine fachlich differenzierte Stellungnahme vorlegen.
Die DiAG fordert von der Politik deutlich mehr Transparenz und die Bereit-
schaft zum Dialog.