IMPULS - Schriften der Jugendpastoral - Nummer 3 - page 3

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schriften der
jugendpastoral
im erzbistum köln
impuls Nr. 3
von Barbara Pabst
Jugendpastoral von den
Armen her denken!
Jugendarmut erfordert aufmerksame Zuwendung und
entschiedenes Handeln
8,21€
Andere Waren /Dienstleistungen
108,47€
Nahrungsmittel,
alkoholfreie Getränke
15,73€
Verkehr
1,30€
Freizeit, Unterhaltung, Kultur
3,94€
Beherbungs- u. Gaststättendienstleistungen
12,44€
Wohnen, Energie und
Wohnungsinstandhaltung
37,44€
Bekleidung und Schuhe
13,22€
Gegenstände
5,56€
Gesundheitspflege
46,43€
Nachrichtenübermittlung
Hartz IV Regelsatz für Kinder ab 2016 (Übersicht)
Diese Werte basieren auf der Ermittlung des Regelbedarfs-Ermittlungsgesetzes (RBEG). Dabei wurden die Werte aus §6 RBEG ins
Verhältnis zu den aktuellen Regelsätzen für Kinder ab 2016 gesetzt.
Quelle:
Gesamtbedarf
von 270€ für
Kinder zwischen
6–13 Jahren
In unserem Land gilt als arm, wer weniger als 50% des mittleren
Ein­kommens einer Bevölkerungsgruppe zur Verfügung hat.
Menschen, die armutsgefährdet sind, haben weniger als 60%.
Minderjährige und junge Erwachsene sind häufiger von Armut
betroffen, jedes fünfte Kind und sogar jeder vierte junge
Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren leben unterhalb
der Armutsgefährdungsgrenze.
In unserer Wohlstandsgesellschaft hat Armut viele Gesichter und
Formen. Menschen der unterschiedlichsten Schichten und Milieus
sind betroffen. Armut ist sowohl offen erkennbar und als auch
verborgen. Armut verdrängt Menschen aus einem bestimmten
gesellschaftlichen Leben, sie stigmatisiert und diskriminiert.
Neben Kindern und jungen Erwachsenen sind Frauen häufiger von
Armut betroffen als Männer, Alleinerziehende mehr als Familien.
Auch ältere Menschen leben häufiger unter der Armutsgrenze.
Gleichzeitig gibt es regionale Unterschiede: in der Region Bonn
sind prozentual weniger Menschen von Armut betroffen als in der
Region Köln. Insgesamt nimmt Kinderarmut in NRW weiter zu.
Armut ist nah!
Jeder fünfte junge Mensch in den Städten
und Kreisen im Erzbistum Köln ist von Armut
betroffen. Trotz wirtschaftlichen Aufschwungs
hat die Armut in Deutschland, insbesondere
in NRW, in den vergangenen Jahren
beständig zugenommen.
In einem einkommensarmen Haushalt stehen für
ein zehnjähriges Kind im Monat insgesamt 270 Euro
zur Verfügung: für Lebensmittel, Kleidung, Schuhe,
Gesundheitspflege, Kultur und Freizeit und Bildung.
Umgerechnet bleiben rund 3,60 Euro pro Tag für
Lebensmittel – für alle Lebensmittel an einem Tag, vom
Frühstück bis zum Abendessen. Ein durchschnittliches
Schulmittagessen in NRW kostet aber schon 2,60 Euro.
Mit 37,44 Euro pro Monat glaubt man laut Regelsatz,
wachstumsgerechte Kleidung und Kinderschuhe
finanzieren zu können. Für die Gesundheit und Körper­-
pflege werden monatlich 5,56 Euro veranschlagt.
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