IMPULS - Schriften der Jugendpastoral - Nummer 3 - page 5

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schriften der
jugendpastoral
im erzbistum köln
impuls Nr. 3
von Barbara Pabst
Jugendpastoral von den
Armen her denken!
Jugendarmut erfordert aufmerksame Zuwendung und
entschiedenes Handeln
Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I
*)
in NRW 2014 nach Qualifikation
der Eltern, Armutsgefährdung und Art der besuchten Schule
Gesamtschule und
Schulen mit mehreren
Bildungsgängen
1)
*) ledige Kinder, die im Haushalt der Eltern leben, mit Besuch der Sekundarstufe I
einer allgemeinbildenden Schule in den letzten 12 Montaten
1) inklusive Freie Waldorfschule
– Ergebnisse des Mikrozensus; die Hochrechnung basiert auf den fortgeschriebenen
Ergebnissen des Zensus 2011
– Grafik: IT.NRW
– Quelle / Auszug: Sozialbericht NRW 2016, Seite 62, Abbildung 31
Gymnasium
Realschule
Föderschule
Hauptschule
100%
80%
60%
40%
20%
0%
28,2
(8,8)
25,2
8,8
29,7
mit
28,2
(12,8)
27,9
(5,8)
25,0
ohne
Einkommensarmut
in Haushalten mit … Elternteil
25,7
15,4
33,3
(4,7)
21,0
mit
26,1
27,2
32,1
2,9
11,7
ohne
(34,2)
(28,4)
(22,3)
(13,5)
mit
23,3
55,5
15,9
3,8
ohne
gering qualifiziertem
qualifiertem
hoch qualifiertem
DER ZUSAMMENHANG VON BILDUNG UND ARMUT
Junge Menschen, die in Armut leben, sind in der Schule
benach­teiligt und haben Schwierigkeiten einen Ausbildungsplatz
und eine Arbeit zu finden. Ein guter Schulabschluss erleichtert die
Suche nach einem Ausbildungsplatz, mit einer abgeschlossenen
Ausbildung hat man gute Aussichten auf einen Beruf, der eine
finanzielle Absicherung des Lebens ermöglicht. Allerdings sind
Armut, ein niedriger Sozial­status und Migrationshintergrund die
Hauptursachen für fehlenden Bildungserfolg junger Menschen.
Der Lernerfolg eines Kindes ist nach wie vor stark von der sozialen
Herkunft der Eltern geprägt. Wer aus einem unteren sozialen Milieu
stammt, hat wenige Chancen aufzusteigen. Kinder von Eltern mit
niedrigem Bildungsniveau und aus einkommensarmen Haushalten
haben kaum Chancen, ein Gymnasium zu besuchen. Hier scheint
auch unser Schulsystem kaum wirksam zu sein, die Festschreibung
in soziale Milieus zu überwinden. Hinzu kommt auch, dass Kindern
und Jugendlichen in einkommensarmen Haushalten oft förderliche
Bedingungen des Aufwachsens fehlen. Papier, Stifte und andere
kreative Materialien fehlen, eigene Bücher sind nicht vorhanden,
die Wohnung ist klein und ein Garten zum Toben und Bewegen fehlt.
Der Lernerfolg eines Kindes ist nach wie vor stark von der sozialen Herkunft der Eltern
geprägt. Wer aus einem unteren sozialen Milieu stammt, hat wenige Chancen aufzusteigen.
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