IMPULS - Schriften der Jugendpastoral - Nummer 3 - page 7

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schriften der
jugendpastoral
im erzbistum köln
impuls Nr. 3
von Barbara Pabst
Jugendpastoral von den
Armen her denken!
Jugendarmut erfordert aufmerksame Zuwendung und
entschiedenes Handeln
»Unser Einsatz besteht nicht ausschließlich in Taten oder in Förderungs-
und Hilfsprogrammen; was der Heilige Geist in Gang setzt, ist nicht
ein übertriebener Aktivismus, sondern vor allem eine aufmerksame
Zuwendung zum anderen, indem man ihn ›als eines Wesens mit sich
selbst betrachtet‹.«
— Papst Franziskus, Apostolisches Schreiben ›Evangelii Gaudium‹ (EG Nr. 199)
ZUGÄNGE SCHAFFEN UND TEILHABE ERMÖGLICHEN
Sind unsere Angebote so, dass alle mitmachen können oder gibt es
Zugangsbeschränkungen, die wir gar nicht als solche wahrnehmen?
Wie sieht es zum Beispiel mit dem Preis für eine Ferienfreizeit,
einen Ausflug oder die Getränke beim nächsten Pfarrfest aus?
Kalkulationen kritisch prüfen, Preise und Ermäßigungen von Anfang
an transparent kommunizieren – das kann Zugangsbeschränkungen
abbauen helfen.
Die Sprache stellt eine weitere Hürde bei der Teilhabe an
Angeboten dar. Werbende Texte auf Flyern oder in Aushängen,
aber auch unsere Alltagssprache werden nicht von allen jungen
Menschen verstanden oder sie fühlen sich nicht angesprochen.
Abhilfe schafft hier nicht eine nachgemachte Jugendsprache,
die anbiedernd wirkt. Wir brauchen eine einfache und klare
Sprache, Begrifflichkeiten oder Redewendungen, die eher
den ›inner circle‹ im Seelsorgebereich ansprechen, weitest-
gehend verzichtet.
Auch die Methoden in der Jugendpastoral arbeiten viel mit
Sprache. Diese kritisch zu hinter­fragen, Methoden, die andere
Sinne an­sprechen, hinzuzunehmen, vor allem, wenn es um die
Vermittlung von Inhalten geht, wird das Angebot insgesamt
bereichern.
In solchen Maßnahmen zum Abbau von Zugangsbeschränkungen
liegt eine wichtige Chance, Begegnung und Beziehung und damit
wirkliche Teilhabe zu ermöglichen.
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