EINLEITUNG
Jeder fünfte junge Mensch in den Städten und Kreisen im Erzbistum Köln ist von Armut betroffen.
Gesamtgesellschaftlich scheint sich dies, trotz politischer Maßnahmen oder wohltätiger Unter
nehmungen, auch in naher Zukunft nicht zu ändern.
20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind ausgeschlossenen von für viele so Selbst
verständlichem: der Jahreszeit entsprechende Kleidung, ausreichend gutes Schul- und
Lernmaterial, gesunde Ernährung, Spielzeug und Freizeitaktivitäten, ein Eis zwischendurch
oder der Sommerurlaub mit der Familie, um nur einige Beispiele zu nennen.
Fachkräfte in der Jugendsozialarbeit und in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit erleben
zwar immer wieder, dass junge Menschen, die schon früh Mangel und Brüche in ihrem
Leben erfahren haben, doch ihre zweite oder dritte Chance auf einen Ausbildungsplatz
erfolgreich ergreifen, ihren Schulabschluss meistern und ihr Leben eigenständig gestalten.
Gleichzeitig bleiben aber viele Angebote und Einrichtungen der Jugendpastoral von Armut
betroffenen jungen Menschen verschlossen.
Diese Situation bewegte die Katholischen Jugendagenturen (KJA) im Erzbistum Köln
dazu, sich intensiver mit der Situation und Lebenslage von durch Armut benachteiligten
Kindern und Jugendlichen auseinanderzusetzen. Das Ziel: Kinder- und Jugendarmut ist
im Handeln aller Mitarbeitenden in der Jugendpastoral immer im Blick.
Gewiss, ein hoher Anspruch: Jugendpastoral von den Armen her denken. Natürlich sind
Spendenaktionen oder ermäßigte Beiträge wichtige Hilfsangebote. Um darüber hinaus
materiell benachteiligten jungen Menschen einen tatsächlichen Zugang zu Angeboten
und Einrichtungen in Gemeinden und Orten der Jugendpastoral zu ermöglichen und
deren Partizipation zu gewährleisten, muss ihre Lebenssituation bekannt sein und in
Angebotsplanungen individuell berücksichtigt werden.
Jugendpastoral von den Armen
her denken: Ein wesentlicher
Antrieb für alle Mitarbeitenden
