PRAXISHILFE - Schriften der Jugendpastoral - Nummer 3 - page 4

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schriften der
jugendpastoral
im erzbistum köln
Jugendpastoral von den
Armen her denken
Hintergründe, Projekte und Methoden
praxishilfe Nr. 3
Daher haben sich die Mitarbeitenden und Beteiligten noch einmal neu mit der Lebenslage
Armut bei jungen Menschen und deren Auswirkungen auseinander gesetzt. Das Wissen
um Ursachen, Formen und Folgen von Armut ist für Mitarbeitende in der Planung von
Angeboten wichtig. Viele Konzepte in der Jugend­pastoral und Jugendarbeit setzen einen
bestimmten Bildungsstand und eine bestimmte Sozialisation voraus, die möglicherweise
von Armut betroffene junge Menschen ausschließt.
Der Kontakt mit jungen Menschen, die von Armut betroffenen sind, und der Dialog mit
ihnen, sind in der Planung von Angeboten ebenso entscheidend wie in der Durchführung.
Jugendpastoral von den Armen her denken bedeutet, dass alle Beteiligten, Mitarbeitende
und bisherige Zielgruppen, für die Lebenslage Armut sensibilisiert sind und der Einladung
Papst Franziskus
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folgen: die Diakonie und das Engagement für Gerechtigkeit als
Wesensvollzug der Kirche leben.
Aus dem oben beschriebenen Prozess sind eine Reihe von praktischen Maß­nahmen
hervorgegangen. Die vorliegende Praxishilfe stellt Beispiele, wie Mitarbeitende sensibilisiert
und unterstützt werden können, vor und schildert in der Praxis erprobte Projekte aus
unterschiedlichen Handlungsfeldern und mit vielfältigen Zugängen. Sie bietet Methoden,
Hinweise und Beispiele für den direkten Einsatz. Mit einem Blick von außen lassen wir
die Journalistin Undine Zimmer zu Wort kommen, die aus Sicht einer Betroffenen das
Phänomen Armut und die Versuche zu seiner Bekämpfung einordnet.
Die Praxishilfe richtet sich an pädagogische Fachkräfte, an Verantwortliche in Seelsorge­
bereichen und Einricht­ungen, an hauptberuflich und ehrenamtlich Tätige.
Wir müssen die Auseinandersetzung mit dem Thema ›Kinder- und Jugendarmut‹ weiter
führen und neue Maßnahmen und Angebote ausprobieren. Die Teilhabe aller jungen
Menschen an unseren Angeboten zu ermöglichen, bleibt weiter­hin das (hoch) gesteckte
Ziel. Wir möchten Sie, liebe Leserin und lieber Leser anregen, aufregen, sensibilisieren und
motivieren, und vor allen Dingen eins: Ganz praktisch zeigen, dass jeder (junge) Mensch
würdig ist, sein Leben selbst­verant­wortlich zu gestalten und dazuzugehören.
— Barbara Pabst, Abteilung Jugendseelsorge Erzbistum Köln
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›Evangelii gaudium‹
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