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schriften der
jugendpastoral
im erzbistum köln
impuls Nr. 1
von Christoph Köster
»Jugendarbeit muss da statt
finden, wo Jugendliche sind!«
Geistliche und pastorale Begründung für Jugendarbeit
im Seelsorgebereich
Nachmittag im Bushäuschen abhängt. Gott ist der nichtchristliche
Junge nicht egal, der fremd in Deutschland lebt und keine Berufs
aussichten hat. Gott ist die Abiturientin nicht egal, die nichts von
Kirche wissen will, weil es nicht ihren ästhetischen Ansprüchen
und Interessen entspricht. Gott geht immer wieder neu auf diese
Menschen zu, weil er sie liebt!
Gott ist treu
Dieses Interesse an den einzelnen Menschen, diese enge Beziehung
zwischen Gott und Mensch nennt die Theologie ›Bund‹. Dieser
Bund trägt sich durch die Geschichte unserer jüdisch-christlichen
Religion, wobei Gott von sich aus immer wieder neu auf die
Menschen zugegangen ist: Sei es bei Noah, dem Gott die Rettung
in der Arche angeboten hat, sei es Mose, dem Gott den besonderen
Bund am Sinai angeboten hat und ihm die Zehn Gebote gab.
Und zuletzt schenkt uns Gott diese Nähe und dieses Interesse
durch die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus.
Kirche muss liefern
Daher ist es die zentrale Aufgabe der Kirche dieses Interesse,
die Nähe, dieses ›Werben um jeden Einzelnen‹ in ihrem Handeln,
in ihren Strukturen und in ihren Zielen zum Ausdruck zu bringen.
Das Zweite Vatikanische Konzil beschreibt die Kirche als »Zeichen
und Werkzeug der innigsten Vereinigung mit Gott wie für die
Einheit der ganzen Menschheit« (LG 1). Die Kirche soll also zum
einen zeichenhaft diese Vereinigung zwischen Gott und Mensch
zeigen, zum anderen aber auch als Werkzeug, also in ihrem Tun,
ganz konkret diese Vereinigung, diese Liebe, Nähe etc. erleben
lassen. Dieses ist der Maßstab an dem sich Kirche messen lassen
muss! Und das hat gravierende Konsequenzen: Der Kirche kann es
aus ihrem fundamentalen Menschen- und Gottesbild nicht reichen,
wenn sie sich nur auf einige Menschen, einige Milieus beschränkt.
Der Kirche kann es nicht reichen, wenn sie sich mit Leuchtturm
projekten zufrieden gibt, der Kirche kann es nicht reichen, wenn
sie sich nur auf die konzentriert, die sie bereits besonders suchen!
Gerade junge Menschen
Die Kirche hat aus dem oben skizzierten Gottes- und Menschenbild
heraus besonders eine Verantwortung und Sorge für junge Menschen,
ihnen den göttlichen Wunsch nach Nähe, nach Freundschaft mit
jedem einzelnen Menschen erlebbar, überzeugend, lebensdienlich