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schriften der
jugendpastoral
im erzbistum köln
impuls Nr. 1
von Christoph Köster
»Jugendarbeit muss da statt
finden, wo Jugendliche sind!«
Geistliche und pastorale Begründung für Jugendarbeit
im Seelsorgebereich
und tröstend zu vermitteln. Denn gerade junge Menschen sind auf
der Suche nach Ankerpunkten im Leben, gerade weil sie ihr Leben
erst noch ›bauen‹ müssen und dazu verlässliche Partner und einen
verlässlichen Urgrund suchen.
So muss die Kirche dort sein, wo junge Menschen leben, wo sie
zur Schule gehen oder arbeiten, wo sie sich treffen, wo sie Sport
machen und wo sie ihren Interessen nachgehen. Denn Gott möchte
dort mit ihnen sein. Somit ist es uns wichtig, dass die kirchliche
Jugendarbeit in unseren territorialen Strukturen, das heißt in
der Fläche, präsent ist. Dass es uns ein Anliegen ist, die bereits
vorhandenen Strukturen, Kontakte in allen Seelsorgebereichen
zu nutzen und sich nicht zurück zu ziehen.
Weiter heißt das aber auch, dass die kirchliche Jugendarbeit sich
nicht mit dem vorhandenen Status Quo zufrieden geben darf.
Also um ein Bild zu bemühen: Nicht einfach nur das Jugendheim
neu streichen, sondern den Blick weiten und alle Orte junger
Menschen in den Blick nehmen. Denn Gott hat ein Interesse an
jedem Menschen und möchte gerade denen seine Nähe zeigen,
die sich nicht angesprochen fühlen!
Dieses Interesse ist allerdings nicht nur einseitig zu verstehen, vielmehr
hat die Kirche und haben alle kirchlichen Mitarbeiter Interesse zu
hören, wie junge Menschen die Welt wahrnehmen, was sie verändern
würden, was sie sich wünschen und wie sie selbst mithelfen können,
dass das Wort Gottes verkündet und erfahren wird. Es soll ein wirk
licher Dialog sein. Dementsprechend müssen sich kirchliche Prozesse
oder neue Wege danach messen lassen, inwiefern sie die Perspektive
der jungen Menschen selbst wahrnehmen, verstehen, bejahen und
auch konzeptionell aufnehmen. Diese wertschätzende, hörende und
sehende Perspektive ist auch mit dem ›Interesse Gottes‹ gemeint!
Mal was anderes
Genauso also wie Gott in der Geschichte des Volk Gottes nicht
müde wird, immer wieder neue Wege zu suchen, die Menschen zu
erreichen, gilt es auch in der Jugendpastoral immer wieder neu sich
zu hinterfragen, welche Menschen, durch welche Wege, Methoden
oder durch welche Sprache erreicht werden. Gute Tradition der
katholischen Jugendarbeit ist es daher, verschiedene Wege zu
gehen und dadurch auch unterschiedliche Gruppen zu erreichen:
Seien es die katholischen Jugendverbände, die nicht selten auch
Jugendliche angesprochen haben, die nie Ministrant geworden