Religio Altenberg

Das aus der schulischen Religionsdidaktik kommende Konzept einer Jugendtheologie scheint in vielerlei Hinsicht für das außerschulische Handeln in Jugendpastoral und Jugendarbeit inspirierend zu sein: Eine dialogische Grundhaltung und partizipatives Handeln führen in einen wechselseitigen Austausch zwischen den religiösen Vorstellungen junger Menschen und dem Glauben der Kirche beziehungsweise der wissenschaftlichen Theologie, kurz: eine Theologie von und mit jungen Menschen.

Dieses Symposion will

• in das Verständnis einer Jugendtheologie einführen,
• aktuelle Forschungsergebnisse präsentieren und diskutieren sowie
• praktische Impulse für die unterschiedlichen Handlungsfelder der Jugendpastoral und Jugendarbeit vorstellen, von der Firmkatechese bis zur Offenen Jugendarbeit.

Für die Auseinandersetzung mit der Jugendtheologie sind folgende Beiträge und Diskussionen geplant:

• ›Chancen und Grenzen von Jugendtheologie an außerschulischen Lernorten‹
• Workshops zu empirischen Einsichten und didaktischen Perspektiven
• ›Der Glaubenssinn der Gläubigen – Relevanz und Reichweite‹
• ›Welche Kompetenzen benötigen Mitarbeiter/-innen, um in nonformalen und informellen Lernsettings jugendtheologisch arbeiten zu können?‹
• Arbeitsfeldbezogene Reflexion: ›Wie können wir jugendtheologisch arbeiten? – in der Firmkatechese, an Jugendkirchen, in Verbänden, in Einrichtungen, Gruppen etc.‹

Unter anderem mit Prof. Dr. Bert Roebben, Universität Bonn und Prof. Dr. Hans-Joachim Höhn, Universität Köln. Weitere Vertreter aus Forschung und Praxis haben ihre Mitwirkung angekündigt.

Mit dem Symposion begehen wir das 10-jährige Bestehen von Religio Altenberg. Vollständige Ausschreibung und Anmeldung auf symposion.religio-altenberg.de.

Du studierst Theologie und suchst nach Praxiserfahrungen? Du hast von kirchlicher Jugendarbeit gehört, aber selbst keine Erfahrungen damit gemacht? Du möchtest als Theologe oder Theologin mit jungen Menschen in Kontakt kommen und ausprobieren, wie der Glaube dabei ins Spiel kommen kann? – Dann mach dir selbst ein Bild!

Wir bieten begleitete Praktika und Hospitationen in Einrichtungen der Jugendpastoral und kirchlichen Jugendarbeit an, die von der Universität Bonn und der PTH Sankt Augustin sowie durch das Mentorat für katholische Theologie an der Universität Köln als Studienleistung anerkannt werden.

Weitere Informationen unter praxisseminar.religio-altenberg.de

Die neue Bibliothek auf religio-altenberg.de macht jugendpastorales Wissen online verfügbar: Grundlegende und weiterführende Materialien etwa zu den Lebenslagen junger Menschen, den Fachbereichen und Handlungsfeldern der Jugendpastoral, zu Verlautbarungen, Richtlinien und Gesetzen. Dort finden sich auch Berichte zu unseren eigenen Forschungsprojekten. Wir pflegen die Materialien nach und nach ein, erheben dabei aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sollten Sie Fragen oder Ergänzungen zur Bibliothek haben, lassen Sie es uns gerne wissen!

bibliothek.religio-altenberg.de

Mit zwei Beiträgen vertrat Prof. Dr. Patrik C. Höring das Institut für Kinder- und Jugendpastoral im Erzbistum Köln auf dem Münsteraner Katholikentag.

RELIGIÖSES LERNEN IN DER JUGENDARBEIT

In einem Gespräch zum Thema ›Religiöses Lernen in der kirchlichen Jugendarbeit‹ wurde deutlich, auf welch unterschiedliche Weise Lernprozesse in der Jugendarbeit möglich sind, nicht nur in der Katechese. Am allermeisten ereignen sich diese ganz nebenbei, immer da, wo haupt- und vor allem ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufmerksam sind für die ›großen Fragen der Menschheit‹, auf die junge Menschen bereits erste Antworten parat haben. Daher gehe es weniger um Belehrung, um das ›Füllen einer leeren Flasche‹ oder das ›Beschreiben einer leeren Tafel‹, als vielmehr um ein sensibles Aufgreifen der Vorstellungen und Ideen, die junge Menschen bereits von sich aus entwickeln; ein Konzept, wie es unter dem Titel Jugendtheologie seit einigen Jahren erfolgreich im Religionsunterricht realisiert wird.

Zu diesem Thema veranstaltet das Institut vom 21. bis 22. November 2018 ein Symposium in Altenberg.

BENACHTEILIGTE JUGENDLICHE – (NOCH) EINE ZIELGRUPPE FÜR KIRCHENGEMEINDEN?

Diese Grundhaltung wurde in einem weiteren Beitrag erkennbar, einer Fachdiskussion am Stand der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit, an der Klaus Pfeffer, Generalvikar des Bistums Essen, und Andreas Hildebrand, Vorsitzender der Diözesan-Arbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit im Erzbistum Köln und Mitarbeiter der Katholischen Jugendagentur
Köln teilnahmen. Dabei wurde deutlich, dass die Kirche innerhalb ihrer pastoralen Aufgaben immer auch eine ›Option für die Armen‹
wahrzunehmen hat. Der derzeitige Strukturwandel in den deutschen Diözesen sei jedoch keine Gefahr, sondern vielmehr eine Chance. Denn dort, wo bisherige Strukturen nicht mehr funktionierten, wo hauptamtliche Versorgung nicht mehr sichergestellt sei, entstünden neue, zeitgemäße, angemessene Formen von Kirche und Gemeinde; wie bei einer Wiese, deren Bewirtschaftung aufgegeben wird und auf der mit einem Male – ganz von allein – eine neue Artenvielfalt heranwächst, so Höring. Diese Vielfalt gelte es zu entdecken und wertzuschätzen. Daher könne auch das Arbeitslosen-Café, die Kleiderstube, die Jugendberufshilfeeinrichtung oder das Jugendwohnheim ›Gemeinde‹ sein, ein Ort, wo Christusbegegnung stattfindet. Professor Höring konnte hier an seine bisherigen Arbeiten zum Thema ›Fresh Expressions of Church‹ und die entsprechenden Erfahrungen in England und hierzulande zurückgreifen.