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Jahresmagazin
2015
jugendseelsorge
erzbistum köln
Vorbehaltlos für alle jungen Menschen
Im Rahmen dieser Fragen sehen wir zwei besondere Herausforderungen:
•
In der Praxis vieler Gemeinden beschränkt sich das Spektrum der Seelsorge
auf diejenigen, die aus eigenem Antrieb die Nähe der Kirche suchen.
Diejenigen, welche die Botschaft des Glaubens nicht kennengelernt haben
oder die sich aufgrund ihrer Lebensverhältnisse ausgegrenzt fühlen, rücken
häufig nicht ins Blickfeld. Jugendpastoral lässt deshalb diese Jugendlichen
oft unbeabsichtigt außen vor. Gemeinsam mit den Katholischen Jugend
agenturen setzen wir uns dafür ein, die Lebensbedingungen
aller
jungen
Menschen vorbehaltlos zum Anlass und Ausgangspunkt der Jugendpasto
ral im Seelsorgebereich zu machen, und bieten für die Verantwortlichen
vor Ort entsprechende Unterstützung, Beratung und Konzeptideen an.
•
Gleichzeitig sinkt die Zahl derjenigen, die vor Ort Verantwortung für die
Belange der Jugend(arbeit) und entsprechende Aktivitäten übernehmen
können und wollen. Erfolgreiche Jugendpastoral setzt jedoch Menschen
voraus, die Kindern und Jugendlichen vorbehaltlos begegnen, ihnen Part
ner, Berater und Wegbegleiter sind. Wir entwickeln mit den Verantwort
lichen vor Ort neue Wege, wie auch in Zukunft die Jugendpastoral durch
Menschen aus dem Seelsorgebereich gewährleistet werden kann.
Jugendpastoral im
Seelsorgebereich
In den 180 Seelsorgebereichen
des Erzbistums Köln engagieren
sich unzählige Ehrenamtliche und
pastorale Dienste und tragen damit
maßgeblich zu einer lebendigen
Glaubensgemeinschaft und auch
einem breiten Angebot für Kinder
und Jugendliche bei. Gruppen
stunden, Ferienprojekte, offene
Treffs oder Jugendliturgiekreise
– die Angebote der Jugendarbeit
vor Ort sind vielfältig und bunt.
Wo immer möglich, wirken wir vor allem dank der Unterstützung der Mit
arbeiterinnen und Mitarbeiter der Katholischen Jugendagenturen an einer
Erneuerung der Kirche vor Ort mit. Wir wollen, dass Kirche lebt und erlebbar
wird! Die Probleme, vor die wir dabei gestellt werden, ähneln sich in Inhalt und
Dringlichkeit. So wird angesichts einer insgesamt abnehmenden Bedeutung
von Kirche und Gemeinde oft gefragt:
Wie können wir den Kontakt zu jungen Menschen halten?
Wie groß sind die Chancen, etwas für ihre Beheimatung
im Glauben zu tun?
Wie können wir jungen Menschen Orientierung geben, wenn sie diese
oft nicht mehr in unserer Kirche vermuten oder immer größere Vorbehalte
haben, sich mit kirchlichen Betrachtungsweisen auseinander zu setzen?
Anne Meis
Referentin für territoriale und
verbandliche Jugendarbeit