PRAXISHILFE - Schriften der Jugendpastoral - Nummer 3 - page 19

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Jugendpastoral von den
Armen her denken
Hintergründe, Projekte und Methoden
schriften der
jugendpastoral
im erzbistum köln
praxishilfe Nr. 3
ZIELGRUPPE 
Junge Menschen im Alter von 10–27 Jahren
ORT & VERORTUNG HANDLUNGSFELD 
Jugendmigrationsdienste, Einrichtungen der
Jugendberufshilfe Betreuungsangebot in der Sekundarstufe I in Köln
ZIELE DER MASSNAHME 
In den Einrichtungen der KJA Köln sollen sich BesucherInnen und
TeilnehmerInnen willkommen, wertgeschätzt und wohl fühlen. Das Grundbedürfnis nach
Nahrung spielt dabei eine wichtige Rolle, da uns häufig junge Menschen begegnen, die
sich aufgrund fehlender Mahlzeiten nicht mit ihrer aktuellen Lebenslage beschäftigen oder
auseinandersetzen können.
Die beim Modellprojekt ›Gesunder Snack‹ angestrebten Ziele sind eine gesundheitliche
und geistige Förderung der TeilnehmerInnen/SchülerInnen, Stärkung der Jugendlichen
bei der Bewältigung ihres Alltags, die Förderung einer wertschätzenden und entspannten
(Ess-)Atmosphäre und vor allem ein kontinuierliches Angebot eines gesunden Snacks,
auf das sich die Jugendlichen verlassen können.
HANDLUNGSSCHRITTE 
Gesunde Snacks, wie frisches Obst und Gemüse, Joghurt und
Müsliriegel oder Getränke, wie z.B. Wasser, Saftschorlen und Tee werden besorgt und
je nach Einrichtung vor Ort zubereitet. Regionalen und fair gehandelten Produkten wird
möglichst der Vorzug gegeben, wodurch eher beiläufig die Nachhaltigkeit bei der Ernährung
thematisiert wird. Die Snacks sind räumlich so positioniert, dass alle Interessierten sich frei
daran bedienen können.
Das Projekt wurde u.a. in der Maßnahme HöVi-Online, einer Einrichtung der Jugendberufs­
hilfe durchgeführt. Besonders gut kam der gesunde Snack während lernintensiver Phasen,
wie z.B. der Erstellung von Bewerbungsunterlagen, an. Es kam häufiger in dieser Einrichtung
vor, dass SchülerInnen fünf Müsliriegel auf einmal anfragten oder sogar heimlich einsteckten.
Dies zeigt, dass das Angebot gut ankommt und rege genutzt wird. Viele der Teilnehmenden
bedankten sich für den ›Gesunden Snack‹ oft mit den Worten »habe mein Frühstück
vergessen, danke«.
Auch in den Schulen und in den Jugendmigrationsdiensten gab es positive Resonanz auf
die Einführung des Angebotes. In den Schulen wurden zu unterschiedlichen Zeiten im
Rahmen des offenen Ganztages den SchülerInnen Müsliriegel und Obst u.a. nach dem
Sportunterricht oder, wenn sie kein Frühstück dabei hatten, bereits morgens angeboten.
Im Gymnasium Frechen wurden im Ganztagsraum regelmäßig Äpfel und Wasser
angeboten. Dies führte zu einer Art „Lagerfeuer-Atmosphäre‹ in der sich die Kinder, jeder
mit einem Becher in der Hand, an den runden Tisch setzten und unterhielten. Da aus
hygienischen Gründen nur Pappbecher benutzt werden konnten, wurden diese hinterher
Andreas Hildebrand, Katholische Jugendagentur Köln gGmbH
Gesunder Snack
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